Sonntag, 30. März 2008

..wie man mit einer "Reisdiät" 15 Kilo zunimmt...oder man kann Kortison auch hassen...

Da liegt man seit Wochen eigentlich völlig unproduktiv nur rum, wälzt sich von einer Seite auf die andere und wird von Tag zu Tag fetter und unbeweglicher. Nach wie vor besteht mein Speiseplan aus Reis, Kartoffeln, Salatgurke und noch ein paar anderen völlig unbedeutenden geschmacklosen Dingen. Vor meinem „geistigen“ Auge laufen eigentlich permanent leckere Menüfolgen ab und ich leide….und irgendwann merke ich das wohl die Temperatureinstellung meiner Waschmaschine kaputt sein muß…..alle Klamotten spannen plötzlich – die müssen eingelaufen sein. In den Spiegel schaue ich schon lange nicht mehr…und irgendwann steige ich mal auf die Waage – die muß auch kaputt sein…..oh mein Gott : ich wiege fast 70 kg…dunkel erinnere ich mich an mein Gewicht im Sommer 2007…. Da wog ich 57 kg ! Das können keine Rundungsdifferenzen sein. Scheiß Kortison ! Bewegung muß her und das Kortison muß weg. Also bespreche ich mit meinen Ärzten den „Ausschleichplan“ und dosiere runter. Die ersten Wochen geht das völlig problemlos, das Gewicht stagniert aber ich nehme nicht mehr zu. Alles anscheinend ganz easy denke ich und bin total zuversichtlich. Mit weniger Kortison komme ich also auch klar. Toll. Dann habe ich runterdosiert auf 12 mg tgl. und der Alptraum begann. Nachts um 3 begann „der Mann mit dem Messer“ meine Gelenke zu bearbeiten. Das war ziemlich heftig und ich konnte diesen Schmerz durch nichts verändern. Laufen war fast unmöglich, Kälte half nix und Wärme machte alles nur noch schlimmer. Oft liefen mir nachts vor Schmerzen die Tränen runter und ich wollte sterben. Pünktlich morgens um 6 Uhr nachdem ich meine vorgeschriebene Dosis von dem Teufelszeug nahm verschwanden diese Schmerzen nach kurzer Zeit. Aber nach 4 Wochen war auch der Spuk vorbei und ich kam mit 24 mg pro Woche hin. Toller Nebeneffekt waren mindestens 4 Stunden Schlaf am Stück….nur mein Gewicht veränderte sich nicht…. Mittlerweile passte ich nicht einmal mehr in meine Schlabberjeans. Krank und Fett ist geht gar nicht. Meine Mutter meinte eines Tages zu mir :“Iß doch nicht so viel, Du wirst langsam fett !“…..ach Mama, Du wirst mich niemehr verstehen – da in deiner Welt…und ich verfluche die Demenz, denn es gibt einfach Momente wo auch ich mich mal trösten lassen möchte. Mich fallenlassen können und mal für einen kleinen Moment mal wieder Kind sein dürfen….
Und nun, Ende März habe ich es geschafft . Kortisonfrei !!!! Und tatsächlich nehme ich im gleichen Tempo ab, wie ich zugenommen habe. Nie wieder, hoffe ich – muß ich dieses Teufelszeug in so hoher Dosierung nehmen. Ich bin mir sicher, dass mir dieses Medikament das Leben gerettet hat, aber in Zukunft werde ich verhindern, dass es überhaupt wieder nötig
wird. …….

Und morgen habe ich Geburtstag und werde bei „Pana“ schlemmen…..
nächstes Jahr feiern wir wieder alle zusammen – versprochen !