Dienstag, 1. Juli 2008

langsam merke ich, es ist nicht nur ne Grippe

Die Termine bei einer Allergologin versprachen endlich Licht ins Dunkel zu bringen, obwohl ich von dem was sie sagte, nur ansatzweise vielleicht 5% verstanden habe.

Ich mochte diese Ärztin ganz gerne, weil sie sich Zeit nahm und endlich wenigstens mal ein paar Diagnosen in den Raum warf. „Pseudoallergie, Histaminintoleranz, Urticaria. Ich konnte sie davon überzeugen, mich nicht in ein Krankenhaus einzuweisen und versprach ihr - täglich in die Praxis zu kommen und nur noch Reis und Kartoffeln zu essen. Ich ließ Unmengen von Blut dort und nach und nach trudelten die Ergebnisse ein. Ein paar Werte waren wohl toll, andere wieder nicht…. Der DAO Wert ( irgendein körpereigenes Enzym war wohl grottig niedrig ) also hörte ich das Wort Histaminintoleranz das erste Mal. Zu Hause gegoogelt und beschlossen, ach alles halb so wild, ein bischen auf die Ernährung achten und alles wird gut.

Dann irgendwann sollte ich alle Antihistaminika absetzten um einen Allergietest (Prick) zu machen. 2 Tage nach dem Absetzen ging es mir hundeelend und ich sehnte nur noch den Tag der Testung herbei, damit ich endlich wieder die AH´s nehmen kann. Am 4ten Tag schleppte ich mich in die Praxis und der Test begann – war aber leider schneller zuende als mir lieb war. Mein Arm schwoll auf die doppelte Dicke an, und ich schnaufte wie eine Diesellok. Ich saß 25 min alleine in einem Raum und dachte so bei mir, wenn jetzt nicht bald jemand kommt, gibst Du hier den Löffel ab und keiner merkt es. Irgendwann kam dann die Arzthelferin rein ( wohl eher zufällig) und ich zeigte ihr den Arm, sprechen konnte ich ohne husten eh nicht mehr. Sie meinte dann, naja Frau Doktor kommt ja eh gleich zu ihnen. Als sie dann reinschwebte, fragte sie mich allenernstes ob ich gekratzt hätte. Grummel…- und den Test könne sie jetzt vergessen….wir machen das in 2 Wochen noch mal – auf Wiedersehen und denken sie bitte an ihre Reisdiät. Mh… Ich bin dann nach Hause gefahren und irgendwie war mir zum heulen und zum lachen. Bin dann wegen der massiven Atemprobleme doch lieber noch beim Hausarzt vorbeigefahren, der mich gleich an eine Kortisoninfusion gemixt mit AH gehhängt hat und und : Es wurde besser !

2 Wochen später ging das selbe Spielchen nocheinmal von vorne los, 4 Tage vorher die Medikament absetzen, und dann Arme ausstrecken und losritzen.
Arm 1 - 20 Produkte,
Arm 2 - 20 Produkte und warten........immerhin war nun eine Helferin bei mir, die mich ständig beobachtet hat. Ich hatte allerdings eher das Gefühl, sie sei dafür da zu überwachen, das ich nicht kratze. Nach einer ¼ Stunde war mein rechter Arm eine einzige große Quaddel aber der linke ging noch. 5 - 6 Eurogroße Quaddeln und der Rest hielt sich im stecknadelkopfgroßen Bereich auf. Die Auswertung war extrem lustig. Alle Dinge die auf den rechten Arm aufgebracht wurden, wurden auf der Liste ausgenullt. ???? Warum ???? Die Dinge auf dem anderen Arm wurden gemessen, begutachtet und mit den Ergebnissen ++++ in die Liste eingetragen.
Reis hatte übrigens die größte Quaddel. Roggen war noch dabei, Gräser, Katze hatte nur 1 +, und noch andere Getreidesorten.
Ich fragte dann, ob ich denn nun mal mit der Reisdiät aufhören sollte, ja sagte sie es kann sein, daß es besser für sie ist, wenn sie nur noch Kartoffeln essen. Dann faselte sie noch was von Sensibilisierung, und die Katze muß weg....und was machen denn die Kopfschmerzen. Tja, die waren immer noch da. Das mache ihr große Sorgen und dem wolle sie unbedingt auf den Grund gehen. Termin in 2 Wochen. Diesmal brauchte ich nach dem Test kein zusätzliches Kortison und war eigentlich glücklich und zufrieden mit dem Ausgang. Ich sagte dann noch, sie möge bitte daran denken, mir nun den Allergiepass auszustellen den meine Krankenkasse mir schon Wochen vorher zugeschickt hatte. Tja, antwortete sie mir, da müsse sie ihre alte Schreibmaschine vorholen und den ausfüllen…. Hm das müsse sie dann wohl mal tun, mh aber eigentlich brauche ich ja keinen, wozu auch und sie hätte je sowenig Zeit für den Schreibkram….( alles sehr sehr seltsam – als ich die Praxis verließ habe ich sicherheitshalber noch mal auf das Praxisschild geschaut ob es tatsächlich eine Allergologin ist – ich hatte mich nicht getäuscht)

Dieselbe Ärztin hat Monate später meinem Hausarzt in den Bericht geschrieben, dass das Mitführen eines Allergiepasse zwingend notwendig sei…Irgendwie beschlich mich schon da das dumpfe Gefühl, nicht an die richtige Ärztin geraten zu sein. Letztendlich war ich aber zu schwach und zu kraftlos mich zu wehren und/oder nach Ersatz zu suchen, ich fand sie ja trotz allem sehr nett und bemüht. Bei allen Terminen dort sagte sie mir, wie sehr sie mein Fall beschäftigt und welche Sorgen sie sich um mich macht. Das schmeichelt einem ja auch. Noch dazu war meine Haut ja nahezu quaddelfrei juckte aber nach wie vor ziemlich. Also, optisch war ich ja quasi geheilt. Beim nächsten Termin bei ihr betrachtete sie meine Wirbelsäule und sagte, die Kopfschmerzen kämen eindeutig von der Wirbelsäule und spritze mir dort irgendetwas unter die Haut. 1 Woche lang täglich. Besser wurde nix, nur der Nacken war ständig taub. Von den immer schlimmer werdenden Muskel– und Knochenschmerzen habe ich lieber schon gar nichts mehr gesagt. Gut so ! Meine Histaminwerte wurden auch nicht besser und für mich wäre der Zeitpunkt gekommen adieu zu sagen, den habe ich dann aber leider verpasst !