Freitag, 28. November 2008

ich glaube, ich habe die Schnauze langsam voll....

es ist geschafft, und ich bin geschafft…. Der „letzte“ OP-Termin für dieses Jahr liegt hinter mir. Vollgepumpt mit Medikamenten fühle ich mich als sei ich gar nicht mehr im reellen Leben. Dieses Mal hatte ich während der Narkose schreckliche Alpträume. Mir tut alles weh und ich bin kraftlos, lustlos und mutlos. Und das, obwohl doch jetzt das schlimmste hinter mir liegen soll und es ab jetzt bergauf gehen soll. Ich habe keine Lust mehr, jeden Tag die ganzen Medikamente zu nehmen und trotzdem nichts essen zu können, ich habe keine Lust mehr auf Asthmaanfälle, die ohne Grund kommen und ich mag wirklich nicht permanent jeden Knochen in meinem Körper spüren und auf juckende Haut kann ich langsam auch gut verzichten. Mag sein, das dieser ganze Frust noch von der Schlafnarkose kommt und irgendwann wieder weg geht….ich bete drum. Ich fühle mich undankbar den ganzen Menschen gegenüber, die die ganze Zeit für mich da waren, die mir Mut zugesprochen haben, die für mich gekämpft haben und so viel für mich getan haben.

Andi, ich liebe Dich !


Aber ich bin auch traurig, daß einige Menschen kein Feingefühl besitzen bzw. nicht begreifen, dass man nicht alles im Leben mit Rücksichtslosigkeit erreichen kann.

Als Ausgleich dafür gibt es aber so viele Menschen, die mir mit Kleinigkeiten eine riesige Freude bereiten und mich trotz allem zum lachen bringen. Danke Jutta, Else, M.E. und Maren……

ich kann doch dieses "Kunststück" nicht im Garten vergraben.......
langsam wirds voll in meinem Rucksack......ich glaub ich brauch bald n Trolley wenn ich alle Gesellen immer bei mir haben will

Nun hoffe ich, das es mit wenigstens dieses Jahr gelingt ein bischen weihnachtliche Stimmung im Haus zu verbreiten und ich mich tatsächlich in den nächsten 4 Wochen ein bischen erholen kann. Morgen will ich die gefühlten 2300 Elche aus dem Keller befreien und im Haus verteilen und um son dusseligen Kranz muß ich mich wohl auch noch kümmern. Ich hasse Traditionen (hätte ich doch bloß das Adventsgesteck aus der Zahnarztpraxis mitgehen lassen, dann hätte ich 1 Problemchen weniger).

Freitag, 21. November 2008

Das war keine Vergnügungsreise.....ich muß da was verwechselt haben...

So, der zweite Zahn-OP Termin ist überstanden.
Da dieser ziemlich kurzfristig und beinahe überstürzt stattfand, hatte ich gar keine Zeit groß Angst oder Unruhe aufkommen zu lassen – und das war auch gut so.

Wieder wurde ich beim Hausarzt schön dröhnig gemacht, die Fahrt zum Zahnarzt „am Rande der Stadt“ erinnere ich auch wieder nur schemenhaft und 6 Stunden und um einige Erfahrungen reicher ("es kann trotz all der feinen Medis doll wehtun, selbst mit Reggea") war alles vorbei.

Was mir geblieben ist sind Zahnschmerzen, Kopfschmerzen und das Gefühl, mal wieder hilflos ausgeliefert zu sein. Ich hoffe, ich habe diesmal niemanden beleidigt, nichts aus meinem Nähkästchen geplaudert und nichts geklaut. Abends zu Hause….ich kann mich dunkel erinnern,….. habe ich noch ein paar Pommes gegessen….und dann geschlafen, genau solange wie die Betäubung wirkte…..nächsten Mittwoch geht’s weiter und ich bin mir sicher, das ich dazu so überhaupt keine Lust habe . ….im Moment jedenfalls nicht…. und ich hab dank dem blöden Kortison Hunger und bekomm den Mund nur für nen blöden Strohhalm auf....

.......und irgendwie ist am Mittwoch immer noch nicht der letzte Termin......das ist doch dooooooooof, nicht das sich daraus noch so eine Murmeltiernummer entwickelt..........

und Danke für "Amster"

noch so richtig "schön" beballert, wieder zu Hause

Montag, 17. November 2008

...ich habe es befürchtet.....

2 Wochen nach der Zahn-Op sind nun alle Dinge, die nicht in meinen Mund gehören wieder raus, die provisorischen Provisorien sind stabileren gewichen und die sitzen fast fest in meinem Mund. Ich mache auch schon wieder erste Kauversuche ( gibt ja eh nicht viel für mich zu kauen ) und bin nun eigentlich fast zufrieden, wäre da nicht die Aussicht auf 2 weitere OP – Termine.

Im Stillen hatte ich gehofft, es würde nur noch ein Termin – ohne „Großes Aufgebot“ – ausreichen. Aber darauf wollte sich der „Zahni“ gar nicht einlassen. Das hat mich im ersten Moment mal wieder ziemlich runtergezogen, weil mir der ganze Aufwand um meine Person wieder zu viel wurde. Mittlerweile hab ich es akzeptiert, dass es halt nicht anders geht und ich sehe den Terminen relativ gelassen entgegen. Vielleicht wird es ja ähnlich „entspannt“ wie beim ersten Mal. Irgendwann dieses Jahr noch und der letzte dann irgendwann im Februar…..hieß es…ich hoffe es dauert nicht wieder Wochen bis die Termine feststehen um dann doch wieder verschoben zu werden.

Am Samstag war ich mit Andi und Marcel bei "Pana" und kann nun etwas ganz neues in meine Symptome – Liste eintragen : Kurz nach dem Essen wurde mir ganz duselig im Kopf und ich, bin ohne es kontrollieren zu können in einen kurzen komaähnlichen Tiefschlaf gefallen . Den Rest des Abends habe ich dann mit meinem Pari-Boy * und anderen „Leckereien“

verbracht.


Nach 12 Stunden war der Spuk dann – bis auf die Müdigkeit - wieder vorbei. Ich frage mich ernsthaft auf was für Überraschungen ich mich noch gefasst machen muß.
am bestens wird wohl sein, man rechnet immer mit Allem…meine arme Familie
*nein, kein Liebhaber – sondern ein Inhaliergerät


....und es beginnen auch bei uns nun die ersten wer "will" "wo" "wie" Weihnachten verbringen.........und ich will weg hier....



sagte ich schonmal : Ich hasse Weihnachten....

so schöööööööööön


diese kleine Geschichte..... hab ich vor ein paar Tagen von einem sehr lieben Menschen "zugesteckt bekommen" Sie hat mich sehr berührt und ich werde sie jetzt immer bei mir tragen.
Danke !
Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit" , flüstere die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit mißtrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder eimal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ..." , argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?" "Ich ... ich bin traurig" , antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
"Traurig bist du also" , sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du" , begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja" , bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet".
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüstere sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."
soooooo schön

Dienstag, 11. November 2008

....„manchmal“ habe ich komische Ideen…..

.....noch 50 Tage und dann beginnt der Rest meines Lebens…….
Also, irgendwie war das ja bis jetzt nicht grade „mein“ Jahr , jetzt sind es genau noch 50 Tage ( oder hab ich mich verrechnet... ) Zeit gesund zu werden um dann ab 1.Januar ein neues Leben zu beginnen. Ich denke viel drüber nach, ob das der richtige Plan ist….. und bekomme so meine Zweifel……

Auf jeden Fall werde ich am 31. Dezember die Zahnkronen und das eingesaute Sweatshirt neben der Lise im Garten begraben. Ich hoffe, sie nimmt es mir nicht übel und ich werde nicht vom Umweltamt wegen Verseuchung von Grund und Boden angezeigt. Ich denke aber, das ich damit das Kapitel Palladium für mich endgültig abschließen kann…. Und dann trink ich nen Schnaps….und wer dabei sein will darf kommen

Donnerstag, 6. November 2008

Der Anfang ist gemacht....oder Reggea um Mitternacht....




Mit 1000 guten Wünschen, dem Ele und n bischen Angst bin ich tapfer zu meinem Hausarzt gebracht worden. Da lag ich dann erstmal rum, langweilte mich und sah zu wie riesige Taschen gepackt wurden, irgendetwas was aussah wie ein Blasebalg, eine Unmenge von Medikamenten und son Ding zum Wiederbeleben…. Irgendwie wurde mir bewusst, das es kein Kindergeburtstag wird. Ich bekam langsam echt Schiß. Das ließ aber schnell nach, weil ich schon durch die ersten Infusionen langsam dröhnig wurde. Hab Musik gehört und einfach gewartet. Irgendwann gings dann los. Quer durch die Stadt zum Zahnarzt. Ich schlief aber war irgendwie doch wach. Ein seltsames Gefühl – aber nicht wirklich unangenehm. Beim Zahndoc waren viele Menschen, die ich nicht wirklich wahrgenommen habe. Wie ich in die Praxis gekommen bin ist mir nicht mehr ganz klar, aber mit der tollen Begleitung ( Assistentin meines Hausarztes) scheint das halbwegs problemlos gegangen zu sein. Und dan ging sie los… die wilde Fahrt !Irgendetwas lief in die Venen und ich war glücklich. Die Crew trinkt nett noch nen Espresso bevor sie loslegen. Wie fies….ich verdurste…Ich bilde mir ein, alles mitzubekommen. Dann geht’s los….Spritzen in den Kiefer….Es tat weh, aber nur weit weit weg. Dann ruckelt es und kreischt im Mund…..stundenlang….meine Augen gehen nicht mehr auf…ab und zu versuche ich meinen Blick zu stabilisieren – aber das fällt schwer…ich will nach Hause, will weg. Ich spüre Hände die mich beruhigen, ich höre Stimmen, ich höre klassische Musik ……..und ich muß mal auf Klo….das schaff ich wohl irgendwie….dann irgendwann kann ich nicht mehr, ich merke das mich die Kraft verlässt, mir tut alles weh…..irgendwann höre ich Bob Marley und wundere mich….liege immer noch da und alle sind noch am werkeln….schade ! Dann irgendwann sagt jemand : Fertig ! Ist es tatsächlich wahr ? Scheint so, denn an das nächste an das ich mich erinnere ist meine kleine Katze die sich zu Hause an mich kuschelt. Die Uhr zeigt 2.30 Uhr… Ich habe es überlebt und bin alles Metall und einige Zähne los. Alles ist geschwollen, wund und fühlt sich an als ob es nicht zu mir gehört. Aber schlafen hilft……immer wieder falle ich in tiefen traumlosen Zustand….Kann Wachphasen von Schlafphasen kaum unterscheiden.
Am nächsten Tag habe ich dann erfahren was sonst noch alles passiert ist. Ich wollte ein wagenrad großes Gesteck mit nach Hause nehmen, ich habe versucht mich zu unterhalten, habe wirre Zettel geschrieben, mein Ele hatte plötzlich ne rosa Schleife um, ich hab mich riesig über eine Zahnputzurkunde gefreut, wusste nicht mehr wer mich nach Hause gefahren hat : „Wer ist den der Typ der da fährt ?“ und fand wohl alles ziemlich lustig und hab mich 1000 Mal bedankt.Vorsorglich habe ich mich heute erstmal bei allen Beteiligten entschuldigt. Man weiß ja nie .......Ich bin immer noch ziemlich wackelig auf den Beinen, mein Hirn funktioniert noch nicht wirklich und der Mund tut weh. Trinken geht – leider nur durch Strohhalm – aber es wird – hoffe ich. Mein Kreislauf ist total im Arsch und der Euphorie folgt die Kellerstimmung. Aber das soll wohl so sein….sagt „man“. Entzungserscheinungen – das ist normal ! ...und noch ein kleiner Tip am Rande : weiße Sweatshirts sind für solche Unternehmungen ungeeignet ....

Alles in Allem war es eine Granatenleistung von allen Beteiligten und mein ganz besonderer Dank geht an meinen Hausarzt und seine Assistentin die bis spät in der Nacht für mich da waren. Das kann ich nie wieder gut machen und bin unendlich froh, dass es so viele tolle Ärzte gibt, die mir zur Seite stehen und mich immer wieder aufbauen.