Dienstag, 27. Oktober 2009

noch 58 Tage.........

Bewaffnet mit sicherlich nicht arzttauglichem „Werkzeug“
( meine Bastelpinzette und Nähschere ) hat Andi mich von den Fäden
befreit, kurz bevor sie sich an meinen Körper gewöhnt hatten.
Er hat es sehr gut gemacht und ich ernenne ihn zum „Hilfsarzt“ 1ten Grades.

Die Oldies erholen sich vom Geburtstagsstress und lassen mich somit auch weitgehend in Ruhe. Somit könnte alles ganz schön sein, wäre da nicht der immer noch andauernde Stress mit der Krankenkasse und die nachlassende Wirkung meiner Morphiumpflaster.
Den Krankenkassenstress kann ich recht beruhigt an den Anwalt meines Vertrauens abwälzen, die wiederkehrenden Schmerzen leider nicht. Also muss die Dosis erhöht werden, das wiederum ist mit erneuten Kotz- und Übelkeitsattacken verbunden. Toller Kreislauf. Alle 72 Stunden mindestens 24 Stunden Brechreiz, Schlaflosigkeit und Handlungsunfähigkeit für
48 Stunden weitgehende Schmerzfreiheit. Ob das nicht anders geht ?
Andersrum habe ich in den 48 Stunden, ohne nennenswerte Schmerzen enorm an Lebensqualität gewonnen. Das bescherte mir am Wochenende auch wieder fein einen lohnenswerten „Auftrag“ für ein 40 Personenbuffet. Ich habe geschuftet wie
eine Irre und habe 40 Personen kulinarisch verwöhnt.
Das hat mich wiederum sehr glücklich gemacht.
Die von mir erstmals kreierte scharfe Tomaten – Kokossuppe war der absolute Knaller
und wird in mein Angebot übernommen. Dem nächsten „Auftrag“ wird sie aufgezwungen.
Blöd nur , wenn´s ne Kaffeetafel wird.

Nun male ich ein bisschen, damit Andi genug „Material" hat, wenn er mit meinen Bildern den hiesigen Adventsmarkt rockt.
Jetzt schon Weihnachtsmotive zu malen, mutet etwas seltsam an, aber bei genauerer Betrachtung sind es nur noch knapp 8 Wochen, bis der Spuk auch schon wieder vorbei ist. Ohwei, um Geschenke muss ich mich ja auch noch kümmern……
.....und dann war da ja gestern noch mein Jubiläum...... 2 Jahre krank....toll, herzlichen Glückwunsch

Montag, 19. Oktober 2009

geschafft..........

Die „Geburtstagswoche“ , verbunden mit der Anreise sämtlicher Verwandschaftsprominenz aus allen Ecken dieser Erde ist vollbracht – und dass, ohne größere Skandale. Alle reden noch miteinander, und es gab keine größeren Streitereien.
Alles in Allem war es sogar ganz nett. Schade nur, dass wir keine Minute Zeit hatten, ein paar Runden Doppelkopf zu spielen. Das wird im auserwählten Kreis gerne bald nachgeholt. Nun muß ich nur noch die Bude wieder ein wenig saubermachen
und dann kehrt wieder Normalität ein. Andi hat ein tolles Hamburger
Fischbuffet gezaubert und laut Aussagen der teilnehmenden Familienmitglieder war auch der Samstag sehr nett. Ich habe mich „gedrückt“ – weil ja bekannterweise krank. Frau Oldie wurde reich beschenkt, nette Reden wurden geschwungen und es ist – außer einigen zerschmetterten Sektgläsern – kein nennenswerter Schaden entstanden. Nun können die Vorbereitungen für den nächsten runden Geburtstag im April 2010 beginnen.
Mir geht es ganz gut, bin durch die Morphiumpflaster immer mal 2 Tage einigermaßen schmerzfrei und das Loch im Arm ist gut verheilt. Da alle Ärzte im Urlaub sind, wird Andi mir heute Abend die Fäden ziehen.
Ob ich das möchte, weiß ich noch nicht so genau…………

Montag, 12. Oktober 2009

und dann war ja da noch die Geschichte.....

mit der Tasche……
Mein Andy ist ja generell ein hilfsbereiter Partner und hat bei Abreise ins Krankenhaus – wie selbstverständlich, ohne mehrmalige Aufforderung mein Gepäck ins Auto geladen. Ich brauchte nur mein Laptop und meinen mit einem Kuscheltier und Medi´s bepackten Rucksack zu transportieren. Die Reisetasche mit Klamotten für geplante 14 Tage Aufenthalt und den Arztberichten verfrachtete Andi ins Auto. 5 Stunden später im Krankenhaus angekommen bat ich meinen „allerliebsten Schatzi“ mein Gepäck ins Zimmer zu bringen. Das hat leider nicht geklappt. Die Reisetasche stand – aus welchen Gründen auch immer – in Hamburg in unserer Garage. Also saß ich mit einem Kuscheltier + Laptop im Krankenhaus. Nix Zahnbürste, nix frisches T-shirt, nix Arztberichte, nix Buch, wirklich nix was man so in einem Krankenhaus braucht. Schade !
Gedankt sei Else, gedankt sei DPD die für einen "Spottpreis" mal eben die knapp 500 km überbrückten um mir 24 Stunden später meine vermissten Sachen wohlbehalten ins Krankenhaus lieferten. Andi Du Schussel…..aber ein lieber…….

endlich wieder zuhause...............

Fast perfekt. Ich bin endlich wieder in meiner gewohnten Umgebung und fühle mich deutlich wohler als im Sauerland.
Ich sollte ja eigentlich noch eine Woche zur Überwachung dableiben, denn durch die ganzen „Provokationen“ die ich schlucken oder trinken musste, spielt nun mein Körper einen kleinen Tanz auf. Aber das wurde mir ja vorher schon prophezeit und ich bin gerüstet - und zu Hause lässt es sich doch leichter „leiden“ als in einem blöden Krankenhausbett.
Mein „dürchlöcherter“ Arm ist nahezu schmerzfrei und fast schon wieder brauchbar. Ich werde nachher mal ein bisschen malen um die Grenzen auszutesten. Magen und Darm sind noch unzufrieden und meine juckende Haut nervt gewaltig – aber auch das wird sich bei guter Pflege schnell geben – hoffe ich !
Am Mittwoch wird dann Geburtstag (Teil 1) mit, bei Frau Oldie gefeiert. Ob ich mir das antue, entscheide ich spontan. Das Wochenende ( Teil 2) wird schon schlimm genug. Habe mich gestern telefonisch schon für diverse Veranstaltungsteile abgemeldet. Das stieß – mal wieder – auf großes Unverständnis. Irgendwie gebe ich es bald auf mich ständig und immer wieder erklären zu müssen.
Jetzt werde ich mich mal auf die Suche nach einer Nahrungsmittelliste machen, die mir sagt, in welchen Dingen nun keine Fructose und keine Laktose ist und die dazu noch histaminfrei sind. Ich fürchte, da bleibt nur noch Wasser und Brot oder schwarzer Kaffee.
Blöde ist auch, dass annähernd in allen Tabletten irgendein Bestandteil ist, den ich meiden soll. Ein ziemlich undurchdringbarer Kreislauf.
so ein Schei*

Freitag, 9. Oktober 2009

Banane

in so erlebnisarmen Zeiten gelangt schon 1 Banane
und eine kleine Flasche Ananassaft zu gesteigerter Aufmerksamkeit.
Nachdem ich am Dienstag hier im Krankenhaus „eingecheckt“ hatte, bekam ich als „welcome“ ein kleines Körbchen mit eben dieser einen Banane und einer kleinen Flasche Saft. Da ich ja entgegen allen telefonischen Zusagen nicht in ein Einzelzimmer sondern in ein 2-Bettzimmer kam, musste ich mich sehr schnell aufregen und drohen abzureisen. Relativ fix konnte ich den „Entscheidungsträgern“ ein Versprechen auf ein Einzelzimmer abringen. 1 Nacht im Doppelzimmer geht schon. Am nächsten Morgen fix ein kleiner Umzug und alles war toll.
Es klopft, eine Schwester im „Pinguinkostüm“ : "- hier, sie haben ihr Körbchen vergessen….. "
Ich : "oh, sehr freundlich, aber ich darf keine Banane und ich darf keinen A-Saft........."
„Schwester Pinguin“: "Bananen sind gesund, A-Saft auch"
Ich: "ja, ich weiß, aber ich reagiere allergisch drauf…."
"Schwester Pinguin“: "Das kann nicht sein….." dreht sich um, und zuckelt murmelnd ( ich hörte was von undankbar) mit Körbchen samt Inhalt von dannen.
1 Stunde später, es klopft, Schwester Pinguin 2 steht mit Körbchen in der Tür…………….aaaaaaarrrrrrrgggrrrrrrrrrr
Und was soll ich sagen, heute – 3 Tage später – steht dieses Körbchen immer noch auf Position in der „Teeküche“ und wartet auf mich.
Alles in allem ist es hier sehr gewöhnungsbedürftig, aber es ist halt ein Krankenhaus und eben kein Hotel. Und für ein Krankenhaus ist es ganz nett. Und bevor ich mich dran gewöhne, fahre ich lieber schnell wieder heim. Ich soll mich viel viel ausruhen, soll Stress jeglicher Art meiden, darf nun noch weniger essen, weil ich nun auch zu Histamin und Laktose auch noch die Fructose meiden muß ( bleibt bald garnix mehr ).
Das Loch im Arm durch die Hautstanze wächst wohl – dank der perfekten Knüpftechnik des Arztes – auch wieder zu…und die Knochenstanze bleibt mir vorerst erspart.
Letztendlich wird wohl doch alles früher oder später gut…………

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Staatsempfang ?

warum scheint es so, als ob bei Frau Oldie´s Geburtstag eine staatsempfangähnliche „Festivität“ stattfindet ?
… und warum scheint mit Zunahme des Alters eine Abnahme an Logik und Gelassenheit einzutreten ?
Noch bin ich ja ziemlich gelassen, aber es dauert nicht mehr sehr lange,
dann verliere ich trotz noch nicht übermäßig weit fortgeschrittenen
Alters diese.
Es handelt sich bei den geplanten Festivitäten lediglich um einen „Empfang“ und dann,
Tage später ein Feierwochende mit der gesamten Verwandtschaft.
Alles wird geliefert, nichts – aber auch wirklich gar nichts muss von ihnen selber kreiert, gebacken, gekocht, gemixt oder gerührt werden.
Selbst das vorbereitende Haussaubermachen wird, wie eigentlich immer,
von einer freundlichen, sogar Deutschsprechenden Reinemachfrau erledigt.
Servierpersonal ist auch organisiert – also, wo bitte ist nun ein Problem ?
Das ganze findet erst in 2 Wochen statt und schon seit gefühlten 2 Monaten sind sie
in Hektik und Unruhe und andauernd wird wieder irgendetwas verändert, umgeworfen
oder kommt neu dazu, dafür fällt irgendwas wieder weg und nun weiß ich
selber nicht mehr was wann wo eigentlich passiert.
Papa schenkt Mama einen neuen Fernseher zum Geburtstag.
( Mama schaut nie fern….)
als ich ihn fragte, ob er das für ein tolles Geschenk halte, sagte er : Ach, sie freut sich doch
sowieso über nichts, dann ist es doch egal und ich möchte so gerne einen Neuen
……..na, weltklasse.
Das traurige ist aber – er hat leider recht.
Wir schenken ihr Trockenfrüchte und Eintrittskarten für Tutenchamun
….auch nicht grade doll und einfallsreich.
Es ist schon schwierig, wenn jemand sogar keine Freude zeigen kann und kaum Hobbys hat.
Ich fange langsam an, zu packen für meine „Urlaubsreise“ ins Sauerland. Stelle entsetzt fest ich bin nicht krankenhaustauglich...ich besitze weder Bademantel, Nachthemd oder Schluffen. aber ist ja all inklusive !
Hoffentlich bekomme ich dem Krankenhaus auch das versprochene Einzelzimmer, ansonsten sehe ich mich gezwungen, gleich wieder die Heimreise anzutreten. Nichts ist für
mich schlimmer, als meine schlaflosen Nächte mit Fremden zu teilen.

Die Krankenkasse scheint langsam einzulenken, aber sehr sehr langsam,
aber es besteht berechtigte Hoffnung, dass zum Jahresende zumindest ein Teilerfolg erzielt werden kann.