Freitag, 22. Juli 2011

schon fast 5 Tage da.........

nun bin ich schon seit Montag morgen um 10 Uhr hier in Kiel auf einer Station, deren Namen ich mir nicht merken kann. Aber es ist sehr nett hier und ganz entgegen meinen Erwartungen lebe ich noch und mir geht es sogar einigermassen gut dabei. Natürlich ist es nicht der Brüller und ich rate jedem der es verhindern kann freiwillig hierher zu kommen. Um 6.30 wird man aus dem dann grade eingetretenen Halbschlaf gerissen, um 8 Uhr muss man mit Frühstück fertig sein, dann Visite 1 bis 3 , zwischendurch noch fix Physiotherapie und Punkt 12 Uhr ist Mittag. Für mich seit heute nicht mehr, da ich mein Essen immer verschenkt habe oder unberührt zurückgehen lassen habe. Ab morgen kommt nun hoffentlich nix mehr - ich habe es schlicht abbestellt denn es war undefinierbar genau das auf dem Teller was ich nicht essen darf, oder es war so ungenießbar, das auch der grüßte Hunger nix nützte.... ab heute bekomme ich ja auch wieder Morphiumtabletten statt intravenös, also ist mir eh schlecht und essen wird überbewertet.....
Das Personal ist supernett hier und ich vertreibe mir die Zeit mit stricken, spazierengehen und rumgammeln. So richtig viel Zeit habe ich ja eh nicht zwischen den einzelnen Verpflichtungen und nachts versuche ich zu dösen.... wären da nur nicht die doofen Kopfschmerzen.... ich werde es überstehen aber lustig ist wahrlich etwas anderes.....
Seit 1 Stunde bin ich zumindest für s Wochenende meinen Otto los, der mit einer Medikamentenpumpe und einem transportablen EKG Gerät versehen war und mit mir ständig verbunden rumgeschoben werden konnte. Mit Otto hat jeder Weg gleich 3 mal so lange gedauert und man fühlte sich nicht so alleine..... ich versuch jetzt mal ein bischen zu schlafen, denn gleich gibts Kaffee........

Freitag, 8. Juli 2011

noch 9 Tage to go.....

und das Haus stand unter Wasser – örgs.
Schon seit wir hier einzogen gluckerte es von Zeit zu Zeit aus den Tiefen der Ablaufsiele, 1 -2 mal waren auch die Klempner direkt nach unserem Einzug hier und habe gespült aber alles für ok befunden. Letztes Wochenende hatten wir ja mehrfach richtig schönen Platzregen und am Sonntag morgen roch es im Haus nach daulen Eiern. Ich als „Trüffelschwein“ rieche ja Dinge schon bevor es jemand anderes wahrnimmt und im Keller traf ich dann auf Wasser. Es war aus einem Ablauf im Trockenkeller hochgedrückt worden und müffelte. Fix ein paar Sachen zurechtgerückt, aufgewischt und den Rest der Brühe zurückgeschoben, da wo sie herkam. Draußen im Kellertreppenaufgang ist auch ein Gulli, dort nachgeschaut – alles bestens. Am Montag morgen dann roch es schon wieder so seltsam und ich ging volle böser Vorahnung mal wieder in den Keller. Ups, jetzt stand ich schon fast bis zu den Knöcheln im Wasser – zum Glück nur in dem Trockenkeller, der scheint etwas tiefer zu liegen.


Draußen im Treppenaufgang stand ein eklig stinkende Brühe schon bis zur ersten Stufe und wabberte so vor sich hin.

Kurz habe ich ans abhauen, weglaufen, ignorieren gedacht – mich dann aber entschieden ersteinmal in „Ruhe“ einen Kaffee zu trinken und nachzudenken.


Klempner angerufen, Handtücher rausgesucht, olle Croqs angezogen und den Tip des Klempners befolgt einmal ganz oben die Toilettenspülung zu betätigen. Das hätte ich lieber lassen sollen, den nun schoß das Wasser aus alle 3 Toiletten im Haus und flutete dieses fast komplett.


Es waren Ewigkeiten, bis es aufhörte. Ich war ziemlich hilflos und musste aber auch ob der völlig abwegigen Situation lachen. Der Klempner kam und war ähnlich fassungslos und kann sich das nicht erklären, verspricht mir aber so schnell wie möglich mit einem Spülwagen wiederzukommen. Ich habe dann sage und schreibe 4 ½ Stunden aufgewischt, gewrungen und


Waschmaschinenladungen Handtücher

gewaschen. Alle meine Schuhe, schön aufgereit im Flur waren voller Wasser, nur die Flip Flops schwammen oben…..


Inzwischen ist hier wieder Normalität eingekehrt, alle Handtücher sind gewaschen ( jetzt weiß ich auch, warum wir so viele Handtücher besitzen ) und alles ist blitzblank sauber bis in den hintersten Winkel. Der Spülwagen hat „rausgefunden“, das die Verstopfung wohl kurz vor der Küche saß. Aha, das hilft mir auch nicht wirklich weiter, aber anscheinend ist diese Erkenntnis wichtig für die Versicherung. Der Herr im Anzug war am Telefon ziemlich verzweifelt, und hat dann abends noch das Gäste WC aufgewischt. Nun muß er sich um den Versicherungskrempel kümmern, denn das Laminat muß hoch, evtl. erneuert, denn genau das ist es was ich nicht gebrauchen kann, als schwere Schimmelpilzallergikerin in Räumen wohnen wo es unter dem Laminat schön gammelt. Ich bin erstmal bedient, traurig, das mein Schrank unter aufgequollen ist und freue mich aufs „Schuhe shoppen „. Wenn das mal kein Trost ist !

Sonntag, 3. Juli 2011

schon Juli..............

und langsam tut sich etwas. Durch einige neue Medikamente dazu, einige weg, etwas weniger hiervon dafür etwas mehr davon scheint mein Asthma einigermaßen gezähmt, sodass ich ohne Schnaufen und ohne Pausen machen alle Stockwerke dieses Hauses emporklettern kann – sogar mit vollem Wäschekorb – wenn das mal kein Erfolg ist ! Wenn nun alle anderen Symptome genauso zu bekämpfen sind, könnte es theoretisch sein, dass ich vor meinem 70 ten Geburtstag frei von Zipperlein bin. Das wäre ja mal ein Ziel ! Bevor ich aber allzu euphorisch werde, bremse ich mich mal mit dem Gedanken an meinen Krankenhausbesuch am 18. Juli in Kiel. Dort werde ich zum Morphiumabsetzen hinfahren. Dauer so ca. 3 – 4 Wochen – örgs. Danach kann, darf ich dann kurz nach Hause um Wäsche zu wechseln um dann zur Schmerztherapie nach Bad Bramstedt in die Schmerzklinik zu gehen . Dauer 4 -6 Wochen. Noch mehr örgs. Je länger ich Zeit habe darüber nachzudenken umso blümeranter wird es mir, obwohl hier zu Hause im Moment auch nichts so ist, wie es sein sollte. Ich habe Respekt vor meinem Körper, der sich sicherlich wüst gegen diesen „Entzug“ wehren wird, Kostproben davon hatte ich ja schon, als ich mal nicht ganz in time die Pflaster wechselte. Ein recht unangenehmes Gefühl, das dann der Körper signalisiert – etwas zwischen fiesem Schmerzen und unkontrolierbaren Zuckungen begleitet mit schwerstem Muskelkater. Nicht schön das . Allerdings mit der Aussicht auf keine körperliche Abhängigkeit mehr davon ist es schon nur noch halb so schlimm. Zum Glück darf ich in beide Krankenhäuser das Läppi mitschleppen, sodaß ich mich ablenken bzw. beschäftigen kann.
Meine Zukunftspläne reifen auch immer mehr zu einem handfesten Konzept sodass es Zeit für mich wird endlich mal wieder einen klaren Kopf zu bekommen um anzufangen das alles umzusetzen. Vielleicht bin ich ja auch enttäuscht von dem Gefühl nach dem Absetzen, aber ich denke schlimmer als ewig vernebelt und wie betäubt durch die Gegend zu schleichen kann es nicht werden. Dann lieber Schmerzen überall, dafür aber die Birne frei. Ich bin ja sogar auch noch davon überzeugt, dass ich ohne das blöde Schmerzpflaster fast besser schlafe und auch länger. Seit fast 2 Jahren klebe ich nun und habe seitdem nie mehr als 3 Stunden am Stück schlafen können. Bin eigentlich permanent müde, könnte überall sofort einschlafen und Nachts liege ich hier recht tatenlos rum und quäle mich über die Zeit. Im Sommer empfinde ich das als nicht ganz so schlimm, da es um 4 Uhr ja schon wieder hell wird und die Vögel draußen Radau machen, aber noch so einen schlaflosen Winter möchte ich nicht erleben.
Meine „Marktproduktion“ stagniert in den Wochen allerdings, denn ich kann nicht glauben, dass ich eine Nähmaschine incl. allem anderen Drum und dran ins Krankenhaus mitnehmen darf. Also habe ich mir vorgenommen dort Socken zu stricken, Häkeln zu lernen und zu malen. An die 40 Bücher liegen hier auch schon bereit, denn sollte ich mein normales „wir sind in Urlaub“ – Lesetempo wiedererlangen dann reicht 1 Buch pro Tag kaum. Langweilig wird mir auf jeden Fall eher nicht. Hörbücher und Filme sind auf der externen Festplatte – zur Not helfe ich dort den Schwestern oder gehe bummeln…..
Bis zu meiner „Abreise“ habe ich hier noch einiges auf dem Zettel. Abgesehen dass ich von allen meinen Ärzten aktuelle Berichte benötige, steht noch ein Hausgroßputz und ein Gartentag an um hier alles Singletauglich zu machen. Während meiner Abwesenheit hat ja auch noch „mein Mann im Anzug“ Geburtstag. Vielleicht lassen wir das aus gegebenem Anlass ja mal ausfallen oder feiern nach…..
Die Tante in der Schweiz scheint gut versorgt im Moment und sie leidet keine allzu großen Schmerzen. Die Oldies sind unversehrt aus den Bergen heimgekehrt und erholen sich nun hier langsam. Frau Oldie wird leider immer „wirrer“ und erkennt plötzlich kein Gemüse mehr, bzw. behauptet noch niemals Lauch oder Zuccini gegessen bzw. gekocht zu haben. Schön wär´s ! Mit ekeligstem Porreeauflauf hat sie mir meine Kindheit verdorben… boa war der fies – kann verstehen, dass man das als eins der ersten Dinge aus seinem Gedächtnis verbannt.
Ich wünsche mir sehr, dass es noch ein paar Tage schön draußen wird, bevor ich für „Monate“ meinen Garten verlasse….