Mittwoch, 31. August 2011

der Rest vom August.......

Anreise in Klinik Nr. 2. Nur 45 Minuten Autofahrt von zu Hause entfernt. Ich habe keine Lust wieder wegzufahren. Verabschiede mich für weitere 3 lange Wochen von der traurig dreinschauenden Katze und fahre bepackt bis unters Dach mit dem Smart los. Ca. 4 Stunden später bin ich wieder zu Hause. Die Koordination zwischen den beiden so emsig zusammenarbeitenden Krankenhäusern scheint zu lahmen. Mein „Bett“ sei erst in 1 Woche frei….. heimlich in mich reingrinsend fahre ich gerne wieder Richtung Hamburg und freue mich auf eine Woche Erholung zu Hause.

3 Tage später fahre ich dann doch wieder los, ein Bett sei frei, je eher umso besser denke ich, denn so richtig gut geht es mir nicht, kann immer noch nicht schlafen, bin mega unruhig und merke, dass so ein Entzug doch etwas für länger ist.
Beziehe in der Kinik ein wirklich schönes Einzelzimmer und wundere mich über seltsame Schilder vor den Patientenzimmertüren auf denen so etwas wie „Bürgermeister“ „stellv. Bürgermeister“ und ähnliche Seltsamkeiten steht. Ich höre mehrfach am Tag ich soll ersteinmal ankommen und werde von einem Paten durch das Krankenhaus geführt. Hmpf…. Alles in allem sehr gewöhnungsbedürftig, aber immerhin ist das Zimmer nett, die Ärzte scheinen auch zu wissen was sie tun und das Essen sieht genießbar aus….. 3 Wochen werde ich das hier schon überstehen, frage mich allerdings was ich hier den ganzen Tag tun soll….. fühlt sich jetzt schon langweilig an, denn laut Ärztin darf ich das Krankenhausgelände nicht verlassen wegen meiner Allergien und der Versicherung und und und….

Sonntag, 14. August 2011

der "Entzug"











Eine Reise ins Ungewisse ist nun fast vorbei. Uniklinikum Kiel Station ISPS fast 4 Wochen. Was bleibt ist ein schlapper, ausgelaugter Körper, dem jegliche Energie fehlt, der jegliche Anstrengung mit Krämpfen quitiert und ein wacher Kopf ohne Schleier, aufmerksame Augen und viele gute und schlechte Gedanken. Wie war es, wurde ich nun in den letzten 3 Tagen zu Hause oft gefragt und mir fehlen die Worte für das was ich da erlebt habe. Nette, nein supernette Schwestern und Pfleger, die alles möglich machten dass es einem so gut wie möglich geht…. Viele schlaflose Nächte, die ich schlafend aber körperlich wach in den Fluren des Krankenhauses an Wände gelehnt lief um Zuckungen, Brizzeln in den Gliedern und Schmerzen zu unterdrücken. Viel Musik auf den Ohren nachts beim Laufen mit Medikamentenpumpe "Otto",

Gehwagen "Paul" oder nur auf eigenen wackeligen Beinen. Gefühlte 10 km pro Nacht im Dämmerlicht. Schmerzen, Krämpfe aller inneren Organe, Übelkeit, Kotzen, das Gefühl Eiswasser würde durch die Adern gepumpt und Gänsehaut wie Legosteine. Tagelanges vor sich hin vegetierens mit unbändigem Bewegungsdrang gestoppt von Blutdruck 60 zu 40. Herzrasen und nächtliches schwitzen war noch das harmloseste. Blödes Gefühl halt gepaart mit dem Wunsch es möge bald besser gehen. Ein nächtlicher Zusammenbruch auf dem Flur und ein allergischer Schock mit zuschwellender Luftröhre. Zusätzlich das erleben vom Tod im Zimmer nebenan und ein paar Räume weiter das erleben eines schleichenden Todes. Halt auch Palliativstation. Dabei erleben wie wertvoll die verbleibende Gesundheit ist, motivierend und traurig zugleich. Das Wissen, ich kann diese Station auf eigenen Füssen verlassen…. Nette oberflächliche Gespräche mit psychopatischen Mitpatienten, die immer auf der Suche nach Medikamenten waren…eine unfähige Psychologin, die mich zur Weißglut getrieben hat mit ihrer kalten harten Art, tolle Physiotherapeuten, dir etwas Linderung verschafften – und das täglich ….eine mega Eisdiele auf dem KH Gelände, sich fühlen wie 90, mit Rollator kaum eine kleine Anhöhe erklommen, wieder und wieder Schmerzen überall. Kein Kindergeburtstag so ein Entzug….plötzlich ohne Schmerzmittel, klarer im Kopf dafür kommen die alten doofen Gelenkschmerzen wieder voll durch, war es das wert ? Fragen über Fragen. Aufeinmal ertappe ich mich dabei wie ich pfeifend über das Krankenhausgelände stromer. Wow ! kurzes Zwischenhoch ! wie schön. Einschleichen von neuem Schmerzmedi schlägt fehl, schade denn ich fühlte mich wie nach 2 Flaschen guten Rotweins, nützt nur nix wenn gleichzeitig die Luftröhre zuschwillt. Nun sitze ich ohne Schmerzmedi zu Hause schon wieder auf gepackter Tasche um morgen in die nächste Klinik zu fahren. Lustlos – wirklich ! Hoffnungslos, das mir dort ein Medikament gegen die Schmerzen eingeschlichen wird aus Angst meiner körperlichen Reaktionen. Mist das. Also, danach wohl noch mal Uni Kiel. Örgs. Quäle mich weiterhin durch die ruhelosen schlaflosen unruhigen Nächte und freue mich wenn ich in den Morgenstunden vor Erschöpfung etwas wegdämmere. Nie mehr Morphin…… hoffentlich bin ich da so sicher ! Bin mir im Moment noch nicht sicher ob der klare Kopf und die wachen Gedanken reichen, mir den Schmerz im Körper schön zu reden. Noch viel zu schlapp darüber zu entscheiden….. lasse die Zeit entscheiden….Unruhe trotzdem